Anna Burch – Quit the Curse

Schon mit ihren früheren Bands, Frontier Ruckus respektive Failed Flowers, wusste Anna Burch die Schnittstelle zwischen Folk-Rock und Indie-Pop zu bespielen. Mit eben dieser setzt sich die Musikerin aus Detroit, Michigan, auch auf ihrem Solodebüt «Quit the Curse» auseinander. Auf den neun Tracks klingt Burch nicht nur ausgesprochen lakonisch, sondern auch verletzlich. Bei ihr treffen warme Fuzz-Gitarren, Reverb und leise bröckelnder Sunshine-Pop auf klaren Gesang und schummrige Chörli. Das wirkt frisch und auf den ersten Anhieb auch nach heiler All-American-Welt. Doch es sind die Aspekte der Unvollkommenheit, welche die Platte deutlich über das Mittelmass ähnlich gelagerter Produktionen hinausheben: Die Akkordwechsel sind vertrackt, doch längst nicht immer perfekt. Und das konstante Understatement, mit dem Burch ihre dahinperlenden Lieder zum Besten gibt, lässt zwar hin und wieder an deren Wertigkeit zweifeln, erzeugt aber auch kleine, dafür feine Reibungen. Mit Vorliebe echauffiert sich die 30-Jährige über die Gleichgültigkeit ihrer Freunde, nur um postwendend zu gestehen, dass sie keinen Deut besser sei. Das ist ambivalent, unverblümt und wohltuend aufrichtig.

mig.

Live: 16.3., TapTab, Schaffhausen

Link zum Label: Polyvinyl

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