Blind Butcher – Alawalawa

Weitermachen! Weitermachen! Weitermachen! Nein, Raum zum Atmen lässt einem das Luzerner Duo Blind Butcher auf ihrem Zweitling «Alawalawa» nicht. Angeheizt von Bass- Synths, Beats, irrwirrigen Stromgitarren und fiebrigem Sprechgesang wird man eine halbe Stunde lang durch ein Sammelsurium von exquisiten Klängen, Effekten und Stilen geschleudert. Die kompromisslose Rastlosigkeit lässt die hier schreibende Kritikerin nach dem ersten Hördurchgang ratlos zurück. Oder um es in den Worten des Schriftstellers Rolf Dieter Brinkmann auszudrücken: «Der Raum macht weiter. Ich mache die Augen auf und sehe auf ein weisses Stück Papier.» Es ist eine Reizüberflutung sondergleichen, die zuerst einmal geordnet werden muss. Dass Blind Butcher genau damit spielen, ist durchaus vorstellbar. Darauf hinweisen würde, dass sie Brinkmanns Text «Alles macht weiter» in ihre Musik eingebettet haben. Mehr Realität als Interpretation ist, dass «Alawalawa» mit einem gekonnten, verspielten und sehr eigenen Stilmix auftrumpft. Punk aus der Garage mischt sich mit der Neuen Deutschen Welle. Hie und da schimmern psychedelische Weltmusik, erdiger Country oder Blues durch. Und das macht Lust auf weitere, weitere und weitere Hördurchgänge.
hel.

Link zum Label: Voodoo Rhythm

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