Bonnie «Prince» Billy – The Purple Bird

Dass er Country kann, hat Will Oldham bereits mehrfach bewiesen. Etwa 2004, als er sich auf «Sings Greatest Palace Music» seinen eigenen Songkatalog noch einmal vornahm und ausgesuchte Stücke mit Nashville-Sessionmusikern neu einspielte. Oder mit der 2017er-Sammlung von Merle-Haggard-Covers, die er «so nebenbei mal» produzierte. Und eigentlich gilt der Mann aus Louisville in Country-Kreisen sowieso als geadelt, seit Johnny Cash für «American III: Solitary Man» Oldhams Hymne «I See a Darkness» endgültig verewigte. Dort knüpft der 55-Jährige mit «The Purple Bird» nun wieder an, denn am neuen Album wirkte auch David «Ferg» Ferguson mit, der als Toningenieur an den «American Recordings» beteiligt war. In Kollaboration mit diversen weiteren Studioprofis ist ein Werk entstanden, das Oldhams charakteristisch phrasierten Lieder in flott aufgebürstetem Country-Kostüm präsentiert. Mit einer Fülle von Verweisen, die sich durch die halbe Hall of Fame ziehen, und einem ultimativen Instrumentarium (Fiddle, Honkytonk-Piano, Pedal Steel, Banjo und Blasinstrumente). Es sind Exerzitien in Entspanntheit, die einen sanften Gegenentwurf zum eher eigenbrötlerischen Vorgänger «Keeping Secrets Will Destroy You» bieten, einen in Herzensnähe angelegten Soundtrack für den Aufbruch Richtung Frühling. amp.

Domino/Irascible

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