Boomtown – Boomtown

Nächster Halt: Neuhausen am Rheinfall. Was es dort sonst noch gibt, abseits der weitherum bekannten und dann doch nur halb imposanten Scheinriesen-Kaskade? Davon berichten die Heimweh- und Permanent- Neuhauser Jürg Odermatt und David Moore in der Heimsuchung «Boomtown» – mit einem Kunstbuch und einem dazugehörenden Soundtrack, der durch den abgetakelten Sehnsuchtsort mit der Postleitzahl 8212 cruist. Dieses Neuhausen, von dem der Papst-und- Abstinenzler-Chronist Odi und Beat-Produzent Moore erzählen, ist kein Ort für Hipster oder Hochglanzprospekte. Vielmehr treffen wir dort einen Trolleybus-Fahrer, der auf der Linie 1 zwischen zwei Friedhöfen pendelt – und nur für dich allein fährt. Man kann tanzen, dort oben am Bahnhof, und zwar die ganze Nacht, vor allem dann, wenn die Disco- Beats von Moore, der auch als Kneubühler bekannt ist, elegant ausschlagen. Es gibt Querverbindungen zu den Wiener Beisln, lustigen Nonsens, Erinnerungen an die letzten Tage vor der Kaltfront und die Welt dort draussen, die man im Keller des Einfamilienhauses prima aussperren kann. Bis alles ins Zittern gerät und die Zeit nur noch reicht für einen vorletzten Hüftschwung in der Boomtown. «Aber isch doch schön, oder?», fragen sich die beiden in einem Zwischenstück. Ja, sehr sogar. bs.

Label: Dalli Dalli
Bandcamp: https://boomtown.bandcamp.com/merch/boomtown-buch

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