Burial – Antidawn EP

Und dann knisterts wieder im Kopfhörer und aus den Boxen, und man kann diesem Knistern nicht entkommen. Weil ab der ersten Sekunde klar ist: Hier muss der immer noch weitherum mysteriöse Burial der Urheber sein und damit jener mehr oder weniger gesichtslose Produzent, der in diesem Jahrtausend wie kein anderer den Soundtrack der Verlorenheit und des Alleinseins geprägt hat. Auf der EP «Antidawn» verzichtet Burial gänzlich auf Beats, man hört rund ums flackernde, doch kaum wärmende Lagerfeuer geisterhafte Stimmen und karge Harmonien, die erscheinen, verschwinden, aus einer anderen Richtung wieder reindimmen. Kein Halt nirgends, keine Heimat auch nicht, aber natürlich: Man bleibt dabei, hört genau zu, durchläuft diese Track-Ruinen, weil vielleicht findet sich hinter der nächsten Ecke dieser ewigen Nacht doch noch ein Gefährte oder eine Gefährtin oder gar eine neue Liebe. Und sei es nur für einen flüchtigen Augenblick. Immer noch und einmal mehr: eine unvergleichliche Musik. bs.

Label: Hyperdub

 

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