Basel und Düster-Metal, das wird langsam zur unendlichen Geschichte. Das neuste Kapitel schreiben ColdCell mit ihrem dritten Album. Wie bei Schammasch, mit denen sich ColdCell zwei Musiker teilen, fusst der Sound in Black Metal, erweitert das Spektrum aber weit über Blastbeats und Raffelgitarren hinaus. Die Band spricht augenzwinkernd von «Swiss-German Extreme Rock’n’Roll» und ist dem schwarzen Humor zugetan. Das erlaubt Sänger S so richtig abzudrehen, neben Schimpf und Schande auch Hohn und Spott auszuspucken und bei Bedarf wie ein Irrer rumzugreinen. In melodiöseren Passagen hingegen erinnert er an Johan Edlund (Tiamat). Anders als Schammasch fordern ColdCell ihr Publikum nicht mit Avantgardismus. Was sie spielen, wirkt auf den geübten Metal-Hörer vertraut. Ihre Kombination verschiedener Stile von Baller-Attacken über Doom bis zu psychotischpsychedelischen Passagen ist aber doch recht eigen. Zudem sind die Stück mit viel Sinn für Dramaturgie arrangiert, so dass auch der Zwölfminüter «Tainted Thoughts» keine Sekunde langweilt. «Those» ist ein finsteres Stück Metal in der Tradition von Celtic Frost, das wir im Gedenken an Martin Eric Ain noch ein bisschen lauter drehen.
ash.
Link zum Label: Czar of Bullets