Über Daddy Long Legs bin ich zufällig gestolpert. Die Wurzeln des Trios aus Brooklyn liegen im Blues. Brian Hurd (Gitarre, Harp, Gesang), Murat Akturk (Slidegitarre) und Josh Styles (Schlagzeug) sind von Grössen wie Howlin’ Wolf, Leadbelly, Screamin’ Jay Hawkins oder den britischen Pubrockern Dr. Feelgood beeinflusst. Ihre Songs würzen sie mit Bluesrock, Country, Gospel und Garagerock. «Lowdown Ways» ist ihr viertes Album. Nach einem stampfenden Intro mit Blues-Harp, Perkussion und repetitivem Gesang knallen der Rocker «Pink Lemonade» und das leicht countryfizierte «Ding Dong Dang» voll rein. Hier treffen früher Country-Blues auf die Cramps respektive auf Wilko Johnson. Der Primitiv- Boogie «Morning, Noon & Nite» gemahnt an John Lee Hooker, während «Glad Rag Ball» nach prähistorischem Rock & Roll klingt. Dasselbe Gefühl fängt der eingängige «Winners Circle » mit seinem Mitsing- Refrain ein. «Célaphine» klingt nach Cajun. Clevere Rhythmuswechsel machen «Be Gone» interessant. Da ist die Kluft zwischen Gospel und Hill County Blues schnell überwunden. Country prägt «Wrong Side of the River», einen Verwandten von «Ghost Riders in the Sky». Feine Band, die sich mächtig ins Zeug legt. Zwölf knackige Songs in 38 Minuten. Musik ohne Faxen. Macht Spass. tl.
Link zum Label: Yep Roc