Degurutieni live zu sehen, sei, so schreibt Reverend Beat-Man im Pressetext, eine Lebenserfahrung, die man nicht wieder vergesse, und es bliebe ein grosses Lächeln im Gesicht und ein verzerrtes Fragezeichen im Gehirn. Ich habe Herrn Degurutieni aus Osaka, Japan, nie live gesehen, doch trifft Beat-Mans Umschreibung perfekt auch auf «Dark Mondo» zu. Degurutieni ist eine One-Man-Band der besonderen Sorte. Weniger Rock’n’Roll als Exotica, weniger Härte als Schmalz, weniger Tempo als entspannt swingende Grooves, viel Krach und Kuriositäten und eine meistens durchs Megaphon verzerrte Reibeisenstimme. Degurutieni ist ein Bastler, der mit zweifelhaftem Material wie kaputten Kassettengeräten und alten Handys kleine, bizarre Kunstwerke produziert. «Acme in the Afternoon» ist eine unverschämt rollende Perle, während «13th Floor City» rumpelt wie ein verunglückter Tom-Waits- Kracher. In «Midnight Express» gibts asiatischen Schwulst, in «Blur Blur Blur» düsteren Ambient und russisch verbrämte Albernheiten in «Nikolaschka », kurz: «Dark Mondo» ist ein kurioser und sowohl beglückender als auch verwirrender Wurf. Mehr von diesem Mann, bitte! cg.
Label: Voodoo Rhythm