Elita – Hell Hill

Das Album «Hell Hill» fängt konfrontativ an. «Masturbating in a Coffin» heisst der Opener und legt damit schon die grossen Themen des Albums auf den Tisch: überw.ltigend intensive sexuelle Lust (eigene ebenso wie fremde) und einen starken Hang zum Makabren. Als Instagram-Model, das sich zunächst mit erotisch aufgeladenen Fotos und Bildern von Messern und Horrormasken Bekanntheit erwarb, ist die Darstellung von Sexualität und das teils gewünschte, teils übergriffige Begehren des Publikums für Sängerin Emma Harvey (alias Elita Harkov) geläufig. Das wird schnell abgründig, etwa auf dem ruppig-schnellen «Only Famous For My Tits», das ein Psychogramm eines «Fans» zeichnet, der zu den Bildern der Künstlerin masturbiert, dabei einen giftigen Mix aus Hass und Lust in sich köcheln hat. Klanglich wird diese Gemengelage aus Horniness, Depression und Aggression, Freude an der digital vermittelten Offenherzigkeit und Rückzugswunsch umgesetzt durch einen schroffen, aber doch enorm eingängigen Electroclash- Noise-Pop, wie eine exaltierte Disco-Maschine aus Glasscherben. So nimmt sich das Album aus wie ein Schlachtbericht aus den seelischen Untiefen einer hyper-netzaffinen Generation, aufbereitet für die Tanzfläche. neu.
 
Label: Delete Yourself

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