Wieso nicht mal von hinten beginnen? Am Ende dieses Albums findet sich nämlich mit «Shapes in the Dust» ein sphärisch tremolierendes Instrumentalstück, das man keinesfalls verpassen darf. Ein paar wenige Töne nur, perfekt angeordnet und von einer an- und abschwellenden Zweitgitarre aus dem Hintergrund untermalt – absolut meisterhaft. Ein erratisch funkelndes Kleinmonument als Abschluss einer Reise durch die IndierockÄra der Neunzigerjahre. Durch eine Zeit, in der es hierzulande noch keine Starbucks-Filialen gab und junge Menschen, die fernab ihrer Stereoanlage Musik hören wollten, Discman und Ersatzbatterien in ihrer Freitag-Tasche mit sich herumschleppten. Dass sie dem Geist jener Jahre verpflichtet sind, haben Reto Vogler und Daniel Nievergelt bereits mit dem Vorgänger «Ultimate Floor» unterstrichen, nun legt die frühere Disco- Doom-Rhythmusgruppe nach. Erneut wurde stilgerecht, also lofi, aufgenommen, und auch diesmal hat David Pajo (Slint) das Mastering besorgt. Da bedarf es also nur noch weniger Worte. Wer Pavement-Alben im Regal stehen hat, sollte sich auch «Forever» besorgen. Und aufmerksam durchhören. Von beiden Seiten her. amp.
Label: Ikarus Records
Live: 19.12., Boschbar, Zürich