«I’m Marie, twenty years old and from Norway. I write, record and produce everything in my room.» So viel zum Selbstverständnis von Marie Ulven alias girl in red. Nach diversen EPs mit offenherzigen Titeln wie «bad idea!», «i’ll die anyway» oder «i need to be alone» hat die Singer/Songwriterin jetzt ihren ersten Longplayer veröffentlicht. Das Resultat bietet die Ängste der Generation Z in LoFi und mit Schrummelgitarren. Wer sich an Katy Perrys «I Kissed a Girl» von 2008 erinnert, bekommt hier den real deal inklusive Zweifeln vorgesetzt: In «i wanna be your girlfriend» singt girl in red ebenfalls vom Wunsch, die Lippen einer Frau zu küssen. Allerdings nicht aus Zeitvertreib, sondern aus Lust und Liebe. Klanglich erinnern die zehn Songs an den leicht verschrobenen Sound der Marine Girls um Tracy Thorn, bloss zeigt die Skandinavierin eine etwas grössere Nähe zum Mainstream. Ihre unprätentiösen Lieder breiten Ulvens Gedankenwelt aus und erzählen von den vertanen Stunden, gleichgeschlechtlicher Liebe und stupiden Einfällen. Und das so ungestüm, dass das girl in red von den Medien mittlerweile als «queer icon for queer teenagers» gehypt wird. Durchaus nachvollziehbar.
mig.
Label: Radicalis