Hely – Plode

«Plode» heisst gemäss Dictionnaire auf Englisch «weder implodieren noch explodieren » beziehungsweise «wenn ein Objekt existiert, ohne zerstört zu werden». Die Kreierung dieses Albums, so kann man dem Infotext entnehmen, war kein Zuckerschleck. «Während wir an dieser Platte arbeiteten, wurden die Dinge zwischen uns ziemlich kompliziert», schreibt Pianist Lucca Fries, neben Schlagzeuger Jonas Ruther der einzige Hely. Bemerkenswerterweise hat es das Duo geschafft, sich nicht nur durch diese Turbulenzen hindurchzubeissen, sondern den Zustand ständiger Unstabilität zu thematisieren und daraus ein Album zu machen, das den Zuhörer ständig rätseln lässt, was als nächstes passieren könnte, und ihn dennoch nie allein lässt in seiner Unsicherheit. Einmal ein Klavier-Motiv, ein anderes Mal das melodische Trommeln bilden ein festes Balkongeländer, an dem man sich festhalten und die spektakuläre Aussicht bewundern kann. Die fünf resultierenden Stücke sind von allem zugleich das Gegenteil. So kann das Piano ein Riff mit minimen Verschiebungen endlos wiederholen, derweil sich das Schlagzeug einer unminimalistischen Beat-Orgie hingibt. Oder umgekehrt. Bemerkenswerterweise klingt das nie «schwierig», im Gegenteil – die Musik rockt wie das Teufelchen. hpk.

Ronin Rhythm Records: https://www.nikbaertsch.com/ronin-rhythm-records.html

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