Alles, was ich bis vor kurzem von der Dreiercombo aus Lausanne/Paris kannte, war ihr Album «Heal All Monsters» aus dem Jahr 2001. Damit stand Honey for Petzi für mich, für eine teils spannende, meist instrumentale Gitarrenrockband, die durch ihren starken Hang zu ungeraden Rhythmen auf Dauer auch etwas ermüdend wirken konnte. Inspiriert waren sie von Bands wie Tortoise und The Notwist, und dass sie damals mit Shellacs Steve Albini, Produzent für The Breeders oder Nirvana, zusammenarbeiteten, war bekannt. Umso überraschter war ich von ihrem neusten Album, das elf Jahre nach dem letzten erschienen ist, denn die Rhythmen sind nun meist geradlinig, und der Sound ist zugänglicher. Dieser Wandel hatte sich womöglich schon auf anderen Alben angekündigt, nur kannte ich diese nicht. Obwohl man sich an die späten 90er, etwa an Electronica und Indietronic von Stereolab, erinnert fühlt, kommen die zwölf Songs frisch und innovativ daher. Mit mehr Synthies als früher, tanzbarer und mit viel mehr Gesang in französischer Sprache. Aber auch die Gitarre nimmt noch immer einen wichtigen Platz ein, beispielsweise beim Song «Apnée», der in einer Art Dinosaur-Jr.-Manier scheinbar mühelos aus dem Ärmel geschüttelt wird. sv.
Label/Vertrieb: Irascible