Joan Osborne – Songs of Bob Dylan

Dylan lässt sich in vielen Genres interpretieren – von Folk zu Country, Blues zu Rock, Pop bis zu Gospel, R&B und allem dazwischen. Die amerikanische Sängerin Joan Osborne hat Titel aus verschiedenen Karrierephasen ausgewählt. Bekanntes aus den Sixties («Masters of War»), dann «Quinn the Eskimo» und «You Ain’t Goin’ Nowhere». Sie gräbt tiefer und fördert «Tryin’ to Get to Heaven» (aus «Time Out of Mind»), «Ring Them Bells» («Oh Mercy ») und «High Water (For Charlie Patton)» («Love and Theft») zu Tage. Einiges hat sie umarrangiert. «Highway 61 Revisited» klingt nach Southern Rock. Anderes wie «Buckets of Rain» orientiert sich näher am Original. Hier ist eine charismatische Performerin am Werk, ihre Soundcheck-Fassung von «Tangled Up in Blue» gerät schlicht mitreissend. «Rainy Day Women» gewinnt durch trägen, erdigen Groove und Slide-Gitarre. «Spanish Harlem Incident», dieser ursprünglich karge Folksong, hört sich jetzt, mit einer Prise Soul, wie ein Outtake aus «Dusty in Memphis» an. All diesen Kompositionen drückt Joan Osborne ihren eigenen Stempel auf. Sie lässt altes Material in neuem Licht erscheinen, sichtet selten Gehörtes und beweist einmal mehr, wie vielfältig und kraftvoll Dylans Werk bis heute ist.
tl.

Link zur Künstlerin: Joan Osborne

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