King Pepe – Karma O.K.

Die Nacht bricht ein, der Beat tanzt rein, und einer tanzt zerknittert mit, bis er über den Tresen kotzen muss. Es ist King Pepe, der im richtigen Leben Simon Hari heisst und sich auf seinem neuen Album gemeinsam mit dem Schlagzeuger und Produzenten Rico Baumann den elektronischen Beatmaschinen zuwendet. Vorbei sind damit die Zeiten, in denen King Pepes Mundartsongs nach Bastelkeller-Rock klangen oder – wie auf seinem letzten Album – in Jazz-Arrangements gekleidet wurden. Auf «Karma OK» durchmisst er aber nicht nur die Nacht, sondern fährt auch los mit seinem Opel Astra, der Traum der Freiheit fährt mit. «Mir fahre dür die ganzi Wäut u bis a Rand u drüberus – oder ine Wand», berichtet King Pepe dann in seiner unerschütterlichen Art, die das Grosse ganz schnell wieder zurechtstutzt, mit drei kleinen Worten. Überhaupt sind die kleinen Worte und existenziellen Einzeiler wie «Mänsch si isch passé» die Spezialdisziplin dieses so raffinierten Songschreibers, der die Melancholie der digitalen Gegenwart nie vergisst – und genau deshalb längst zu den grossen Mundart-Pop-Autoren zu zählen ist.

bs.

Link zum Label: Der gesunde Menschenversand

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