Loudon Wainwright III – Years in the Making

Wie er sein 23 Studioalben umfassendes OEuvre einschätzen soll, wisse er selbst nicht, erklärte Loudon Wainwright III: «Es sind halt einfach Songs über mein schrottiges Leben. » Auf dieses schaut der 72-Jährige nun zurück – mit einer Doppel-CD, die von der Plattenfirma als «audiobiography » angepriesen wird. Die 42 Tracks setzen sich aus folkigen Traditionals, Radio- und Livemitschnitten, Rock’n’Roll- Versuchen und einem von seinem Nachwuchs inklusive Rufus Wainwright gekrächzten Ständchen zusammen. Das Gebotene ist nie tiefsinnig, lässt aber den Menschen hinter dem Musiker erkennen. Mit der 2010 verstorbenen Kate McGarrigle, seiner Ex, spürt der Amerikaner auf dem rührigen «You Ain’t Going Nowhere» weniger dem Verfasser Bob Dylan als den Byrds nach. Auf Stücken wie «Love Gifts» oder «God’s Got a Shit List» hingegen kehrt der Künstler seine mal skurrile, mal boshafte Seite hervor: «I gave my love a black eye and got back a busted lip and then I picked up a virus and gave my love the slip.» Das Album endet a cappella mit «Birthday Boy», in dem Wainwright zu Schluss kommt, dass er – Geburtstag sei Dank – gefeiert gehört. Selbst wenn er jede Menge Blödsinn anstellen sollte. Das ist schlitzohrig – und eine passende Conclusio.
mig.

Link zum Label: StorySound/H’art

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.