Manuel Troller – Vanishing Points

Der Luzerner Gitarrist Manuel Troller findet Wurmlöcher mit seinem Instrument, und dies nicht nur im Stück «Wormhole», das während 18 Minuten immer neue Räume aufsucht: mit dem rasend getakteten, perkussiven Math-Rock-Grundpuls, mit den Noise-Einschlägen und einer plötzlichen Tempoentschleunigung, bevor alles wieder wegsprintet. «Wormhole» ist das zentrale Stück auf diesem Solo-Debüt, das auf dem wertvollen Westschweizer Label Three:Four erscheint – einem kleinen Plattenhaus, das spezialisiert ist auf Gitarrenmusik im Schnittfeld von Noise, Jazz, Free-Rock, Ambient und Folk. Was ja auch zu Troller passt, der hier – losgelöst von seiner famosen Band Schnellertollermeier – als sehr genau arbeitender Gitarrist zu hören ist, der bei aller Kontrolle seine Musik offen und frei denkt. Und beinahe zum Song findet, etwa im stillen «Revolt…», das von den Störgeräuschen fast zerrissen wird. Oder im Albumabschluss «Vanishing Point», das einem flüchtigen Tagtraum entspricht.
bs.

Link zum Label: Three:Four

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.