Moin – You Never End

Fast könnte man sagen: Es ist gar kein fertiges Album, das Moin aus London hier vorlegen. Vielmehr handelt es sich um eine kleine Auswahl aus den Stimmungen, Launen und Regungen, die an grauen Wintertagen so über einen kommen können. Zum Beispiel: Enttäuschung, Wut, Nachdenklichkeit oder Versöhnung. Dazwischen: allerlei emotionaler Beifang. Die elf Stücke gleichen eher Skizzen als vollständig ausgetüftelten Songs: Sie beginnen irgendwo mit ein paar Tönen, nehmen eine Abzweigung oder zwei und sind dann schlagartig wieder zu Ende. Neben den Trommeln von Valentina Magaletti kommt bei diesen Anwandlungen von Joe Andrews und Tom Halstead ein breites Arsenal an Instrumenten zum Einsatz: Mal jaulen die Gitarren, mal spricht eine katarischamerikanische Künstlerin mit monotoner Stimme übers Älterwerden. Dann rumpelt wieder der E-Bass. Gelegentlich meldet sich ein Sampler zu Wort, aber der hat immer wieder nur das gleiche zu sagen. Deshalb wird er irgendwann ausgemacht. So geht die Musik dahin, die Gefühle wechseln sich ab – aber sie bleiben intensiv. So hört «You Never End» auch nie auf – man kann das Teil einfach noch einmal von vorne abspielen. Und dann noch einmal. Und sich viele Male davon betören lassen.
cmd.
 
AD 93
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