Verglichen mit ihren zwei ersten EPs beginnt Moreish Idols’ Debütalbum geradezu ruhig und entspannt: «Ambergin» ist eine melancholische Pop-Ballade, in der sich eine eingängige Melodie mit zurückhaltender Psychedelia und Synthiewellen paart. Bereits im nächsten Song dreht das Quintett aus Falmouth in Cornwall, das heute in London lebt, ähnlich wie auf ihrem Frühwerk auf: «Railway» drängt vorwärts, hibbelig und vertrackt, melodiös und schräg zugleich. In diesem Raum zwischen Balladen, Indie-Pop, verspielter Psychedelia und nervösem Artrock spielt sich «All in the Game» ab. Für den Pop steht etwa die lässig treibende und raffiniert arrangierte Single- Auskopplung «Pale Blue Dot», deren Titel auf das erste Foto unseres Planeten verweist, das aus dem All gemacht wurde. Im geschmeidig treibenden «Slouch», der zweiten Single, erzielt die tanzbare, im Krautrock wurzelnde, rhythmische Motorik eine hypnotische Wirkung. «Acid» klingt so, wie es der Titel verheisst, es vermählt einen schleifenden Groove mit mächtigen Gitarrenwällen und dem Glauben an das weltverändernde Potenzial psychedelischer Drogen. Ein tolles Debüt, das Moreish Idols aus ihrer relativen Obskurität erlösen dürfte.
cg.
Speedy Wunderground