Noti Wümié – Nouvelle Frisüre

Seit sieben Jahren treten Benjamin Noti und Grégoire Vuillemier alias Greis bereits als Noti Wümié auf. Eine erste EP namens «Madeleine» erschien 2013, jetzt legen die zwei mit «Nouvelle Frisüre» ihren ersten Longplayer vor. Die elf Mundartlieder zeigen sich beschwingt, aber auch offen für Fragiles und unterschwellige Melancholie. «Mörderin» heisst der hinterlistigste Track des Werkes: Der hagere Till und die kleine Anna Sabrina begegnen sich in der Bretagne und werden «zum Lieblingspaar vom ganze Campingplatz». So weit, so romantisch. Doch: «Sie isch e Mörderin, nid nur im übertragene Sinn», erklingt es im zum Mitsummen zwingenden Refrain. Die berndeutschen Songs erinnern – wie könnte es auch anders sein? – an Mani Matter, den Übervater aller CH-Liedermacher. Mit «Tout ce qui me tombe dans les mains» knöpft sich das Duo dessen «Alls wo mir id Finger chund» vor. Unter Einsatz eines leicht stampfenden Rhythmus’ und trauriger Gitarrenklänge entsteht dabei Berückendes. «Nouvelle Frisüre» entpuppt sich als Album, das Intimes mit ebenso dunklen wie fiesen Einwürfen kombiniert. Und das mit den Mitteln von Chanson, Pop und Rap. Es ist ein Zusammenspiel, das den Hörer hinterrücks überfällt und durchwegs bezirzt.

mig.

Link: Zytglogge

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