«Blow» heisst der erste Song auf diesem Album, und ja, es kann schon passieren, dass man in diesen fünf Minuten weggeblasen wird. Wie hier die Marimba, der Kontrabass und die elektrische Gitarre zu einer lauernden Musik zusammenfinden; wie die Sängerin Liz Moscarola und die Chörli einsetzen und später dann auch die Bläser und die Streicher auftauchen, wie alles lauter wird, hin in den lärmenden Tumult, ist atemraubend. Und man hört, dass das Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp nun nicht mehr einfach eine grosse Band ist. Sondern ein 14-köpfiges Orchester. So, wie sich das Bandleader Vincent Bertholet seit der Gründung 2006 immer erträumt hat. Das vierte Album der Genfer, das in England im Studio von John Parish aufgenommen wurde, ist eine Wohltat, und die Spielfreude, die die acht Songs durchweht, wirkt ansteckend. Doch die Musiker, die ihren Stil als tropischen Postpunk bezeichnen, wissen eben auch, dass Spektakel rasch auch langweilig werden kann. So, dass die zweite Hälfte ruhiger ist, dank Songs wie «Lost and Found», die lange weiterdrehen. Eines der Alben der Saison.
bs.