Painting – Snapshot of Pure Attention

Natürlich ist die Instrumentierung hundertprozentig 2025 – aber was die Klänge dieses Berliner Trios vom ersten Piep an so ausserordentlich erfrischend macht, ist die Stimmung: In alle Richtungen spicken die Einfälle, hüpfen die Synkopen und wirbeln die Stimmen – ganz wie in den besten New Wave-Zeiten sind die Lieder beseelt von einer verspielten Lust am Ausprobieren. Die Resultate sind denn quasi der Sound vom Abwerfen der Zügel. Als Paradebeispiel sei Song Number zwei aufgetischt. Er heisst «White on White». Nach einem zögerlichen Intro mit rumpeligem Getrommel, Sirenen- Synthi und Sax singt eine muntere Frauenstimme das Mantra «you add a layer of complexity», nach 48 Sekunden gesellt sich zum feurigen Getrommel eine teuflisch funkige Gitarre, gefolgt nochmal ein Dutzend Sekunden später von einem regelrecht elefantenhaften Gehupe aus dem Saxophon. Für Followers des Labels Lost Map haben die Paintings ein Mixtape ins Internet gestellt, auf dem sie die Einflüsse für das neue Album vorstellen, u.a. Radiohead, Fever Ray, Caterina Barberi, Inox Traxx und Yusef Lateef. Nun, mich erinnern diese Schnappschüsse sehr an den klingenden Freigeist von Bands wie James White & the Blacks oder Defunkt aus New York sowie Gang of Four aus Leeds. Fazit: Feuerwerk!
hpk.

Label: Lost Map/Sinnbus

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