Die letzten Jahre verbrachte David Thomas mit der Aufarbeitung der Pere-Ubu-Geschichte in Form von voluminösen Box-Sets – und mitten in diese Vergangenheitsbewältigung knallte das 16. Pere-Ubu-Album, «20 Years in a Montana Missile Silo», dessen Opener «Monkey Bizness» problemlos auf das vor knapp 40 Jahr erschienene Debüt «Modern Dance» gepasst hätte. «20 Years In A Montana Missile Silo» zeigt die Band um David Thomas in bestechender Form: Die Songs sind kurz, knapp, laut und direkt; das Schlagzeug poltert, drei Gitarren sorgen für Druck und Lärm, eine Klarinette krächzt zwischendurch auf, der analoge Synthesizer fiepst, heult und jault frei und dissonant, und mittendrin hängt Thomas’ unverkennbare Stimme. «20 Years in a Montana Missile Silo» sind ein Dutzend gemeine und brillante Punk-Songs (inklusive der Ballade «The Healer» und dem Post-Punk-Alptraum «Cold Sweat») in knapp 34 Minuten. Trotz des unterschwelligen Bogens zu ihren Anfängen klingt das Album in keinem Moment nostalgisch oder retro – es ist resolut zeitlos und gehört zweifellos zu den besten Pere-Ubu-Alben.
cg.
Link zum Label: Cherry Red