Pierre Omer & The Nightcruisers – Time Flies

Pierre Omer ist ein cooler Hund. Ob solo oder in Formationen wie seiner Swing Revue, stets umgibt ihn etwas sympathisch Halbseidenes. Für sein neuestes Werk hat er eine Grossformation zusammengetrommelt, in der unter anderem Musiker von den Young Gods, Hell’s Kitchen und Blind Butcher mitmachen. «The Art of Cruising» eröffnet schön langsam mit Streichern, Harmonika und Pedal Steel, während Pierre uns vom Umherstreifen im Halbschatten erzählt. Das Instrumental «Out of the Picture» wildert in Twin- Peaks-Gefilden. «Rocking NYC» klingt, als würden Howe Gelb und Calexico noch immer gemeinsam musizieren. «Still That Girl» reitet mit Swingbesen und Banjo so flott Richtung Spaghetti-Western, dass man Lust bekommt, das Zaumzeug vom Haken zu holen. «Who’s That Guy» im Duett mit Lyn M. von Aloan schmachtet wie eine verruchte Variante der Walkabouts. Das sind viele Vergleiche, die uns in den Sinn kommen, und doch wirkt «Time Flies» nie beliebig oder epigonal, denn dafür ist Omers lässige Handschrift zu prägnant. Wenn nach acht reich arrangierten, kurzweiligen Songs in 36 Minuten Schluss ist, würde man gäbig noch mehr vertragen. Aber so macht das ein cooler Hund eben. ash.

Link zu Label/Vertrieb: Irascible

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