Shabazz Palaces – The Don of Diamond Dreams

Seit zehn Jahren erforschen Shabazz Palaces, das Duo Ishmael Butler und Tende Maraire, die äusseren Ränder des Hip-Hop mit kühnen, afrofuturistischen Würfen, die den Rap dekonstruieren und neu zusammenbauen. Während dieses Prozesses verliert ihr Rap an Geschmeidigkeitund Eingängigkeit; die meisten musikalischen und inhaltlichen Stereotypen werden abgeschmirgelt, und dabei entsteht eine eigenwillige, düstere Spielform von Rap, deren Grooves vertrackt und vielschichtig sind. Shabazz Palaces verhalten sich zum Rap-Mainstream wie, sagen wir, Sun Ra einst zur Jazz-Elite. Auf «The Don of Diamond Dreams» entwickeln sie ihre ureigene Klangwelt aus Samples und selber gespielten Instrumenten weiter. Elemente aus P-Funk, Jazz, Dub, Ambient und etlichem mehr durchsetzen ihre verschlurften Beats, allerdings ist alles so verfremdet und aufs Minimum reduziert, dass sich ein Gefühl von Verstörung und Desorientierung einstellt. Dieselbe Uneindeutigkeit prägt auch die Lyrics; Butlers Stimme windet sich wie eine weitere Soundspur durch die Tracks, kaum verständlich, und wenn man doch mal einen Vers versteht, scheint er keinen Sinn zu ergeben. Ein grossartiger Wurf, der Beweis der hohen Kreativität des Rap.
cg.

Label: Sub Pop/Irascible

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