Sharon Van Etten – We’ve Been Going About This All Wrong

Sharon Van Etten hat während der Pandemie zwei Duette veröffentlich, die durch dunkle Tage halfen: ein Cover von «(What’s so funny ’bout) Peace, Love And Understanding» mit Josh Homme und das selber, aber hörbar im Geist von Roy Orbison verfasste «Like I Used To» mit Angel Olsen. Die kommt einem in den Sinn, wenn die Drums in «Darkness Fades» donnern und nachfedern, während die Stimme weite Bögen zieht. Es ist nichts Neues, dass sie zu den ausdrucksstärksten Sängerinnen zählt. Und doch berührt es ungemein, wie sie in «Born» am untersten Rand ihres Stimmumfangs wie durch einen Vorhang intoniert oder wenn sie sich Depressionserfahrungen von der Seele singt: «I couldn’t feel anything». Stilistisch geht sie den auf dem Vorgänger «Remind Me Tomorrow» eingeschlagenen Weg weiter. Es gibt Stellen nur mit Gitarre und Gesang, die meisten Stücke sind aber elektronisch aufgemotzt, allerdings weniger sperrig als zuletzt, sondern in 80er-inspirierten, dem Bombast nicht abgeneigten Arrangements. Nicht alles kommt so straight wie die Single «Mistakes», dafür wachsen die Synth-Pop- Nummer «I’ll Try» oder das leicht industrialisierte «Headspace» mit jedem Hören. Ein grosses Album einer grossen Musikerin. Ash

Label: Jagjaguwar/Irascible

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