The Mysterines – Afraid of Tomorrows

Ihr Debüt «Reeling» etablierte The Mysterines 2022 als aufregende Nachwuchs-Rockband. Seither war das Quartett aus Liverpool viel auf Tour, so viel, dass es der eigenen Songs überdrüssig wurde. Vielleicht klingt das Zweitwerk deshalb recht anders als der Erstling, der plus/minus eine Rockband beim Spielen abbildete. «Afraid of Tomorrows» hört man das Studio an. Für die Singles «Stray» und das genial simple «Sink Ya Teeth» jagt die Band ihre Instrumente durch allerlei Prozessoren, bis am Ende super eingängiger Disco-Rock aus den Boxen hämmert. Andere Songs sind sperriger, abgründiger und spannender. The Mysterines probieren viele Stile und Stimmungen aus, und das meiste klappt, weil sie schnell und von den Besten lernen. «Tired Animal» etwa erinnert an die Soundästhetik von Queens Of The Stone Age. Trotzdem klingen The Mysterines einzigartig, und das liegt an Bandleaderin Lia Metcalfe, deren Gesang das düstere «Another Another Another» funkeln lässt und im St.-Vincent-artigen «So Long» subtil Intensität entwickelt. The Mysterines schreiben tolle Songs, sie beherrschen eine grosse Klangpalette und Lia Metcalfe ist eine Frontfrau, deren Stimmpotenzial kaum zu überschätzen ist. Hier wächst was Grosses heran. ash.

Fiction Records/Universal

 

Live: 7.11., Exil, Zürich

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