The Reds, Pinks & Purples – Summer at Land’s End

Auf die Frage, was er eigentlich den lieben langen Tag so treibe, antwortete Glenn Donaldson vor wenigen Wochen in einem Interview: «I work from home, take walks around the neighborhood, record songs.» Es sei eine ziemlich simple und einsiedlerische Existenz, so der Kopf der Indie-Pop- Formation The Reds, Pinks & Purples. Beim Mann aus San Francisco und seiner Combo führt dies auf dem vierten Album, «Summer at Land’s End», zu Musik, die einem sanften Aufwachen nach mehrmonatigen Winterschlaf gleichkommt. Das Ambiente wirkt geradezu träge. Vielleicht, weil sich der Klang ausschliesslich mit Sachtem und Wohltemperiertem auseinandersetzt. Während Donaldson im Opener «Don’t Come Too Soon» in dramatischen Erinnerungen schwelgt, in denen die Faust seiner Liebe durch die Türe hämmerte, gibt er in «Let’s Pretend We’re Not In Love» vor, nichts zu verspüren – weder amouröse Gefühle noch Furcht. Beim ersten Hören der elf fragilen Songpreziosen glaubt man, warme Sonnenstrahlen zu verspüren und die Vögel zirpen zu hören. Doch wer sich eingehender mit den Liedern voller glockengleicher Gitarren beschäftigt, merkt: Überall lauern hier Wolken und die Fallstricke des Lebens. Noch selten klang Melancholie derart anmutig und beseelt zugleich. mig.

Label: Slumberland

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