Achtung: Sich diesem Album auszusetzen, ist mit erheblicher Suchtgefahr verbunden! Die feine Art und Weise, wie Vanishing Twin den lockeren Groove von sonniger Sixties-Popmusik mit krautrockigem Tiefgang, perkussivem Schwung und zeitgenössischer Elektronik verschweissen, geht tief ins Ohr und kitzelt freudvoll ein ganzes Heer von Lustnerven. Dabei haben wir es hier möglicherweise mit der letzte grossen Prä-Brexit- Band zu tun. Denn es dürfte nicht so einfach sein, nach der grossen Scheidung eine dermassen breit gefächerte Musikantenpalette zusammenzustellen. Die Band ist der Muse von Cathy Lucas entsprungen, die in Brüssel und Italien wohnte, ehe sie als Mitglied von Fanfarlo durch die Welt tourte und unter dem Namen Orlando eigene Klänge verfolgte. Vanishing Twin ist ein Produkt der Ostlondoner Art-Rock-Szene. Es gehören dazu unter anderen der Elektronika-Produzent Zongamin alias Susumu Mukai, Valnetina Magaletti, die auch noch bei Tomaga und Neon Neon mittut, sowie Phil M.F.U., bekannt als Man From Uranus und Mitglied von Broadcast. Das Album basiert auf einem Konzept: Es geht darum, dass wir zum geistigen und physischen Überleben Bakterien brauchen. Wie gesagt: akute Suchtgefahr.
hpk.

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