Yet No Yokai – Wir Sind Da

Es ist einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass ich letztes Jahr diese Luzerner Psych-Rock-Band erstmals live gesehen habe. Damals fielen Black Midi, einer der Hauptacts an den Winterthurer Musikfestwochen, krankheitshalber aus, worauf Yet No Yokai kurzfristig einsprangen. Das Trio war neben den beiden anderen Bands, Wet Leg und Fontaines D.C., aber keinesfalls ein Lückenfüller, sondern aus meiner Sicht das Spannendste, was an diesem Festivaltag auf der Steinberggasse geboten wurde. Vielleicht war es auch etwas Glück für die Band, dass sie dabei wohl nicht mal richtig Zeit hatte, nervös zu werden. Mit «Wir Sind Da» bringen sie nun (nach fünf Jahren als Yet No Yokai und 15-jährigem Zusammenspiel) ihr erstes Album heraus. Acht Songs, bei denen die unterschiedlichsten Einflüsse von Desert Blues (Bombino, Tinariwen) bis Psych-Rock (frühe Temples/ Tame Impala) und von Kraut über New Prog bis zu orientalischer Musik gekonnt zu etwas Eigenem verwoben werden. Bei den teils offenbar bewusst kryptischen Texten (D/E) lassen vor allem auch die gesellschaftskritischen Passagen aufhorchen, etwa in «Nebelmeer»: «Wir fahren ohne Licht, ohne Sicht in das Nebelmeer. Sind labil wie Papier, bleiben kühl, keiner hörts mehr. Haben keine Lust. Alles im Überfluss…» sv.

Hummus Records

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