Wenn die Welt in Brüche geht und der Weltfrieden zur Illusion zu werden droht, soll zumindest der «Inner World Peace» gehegt und gepflegt werden. Ob das die Bedeutung des Titels von Frankie Cosmos’ Zweitling ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Doch die Songs von Greta Kline sind eher nach innen gerichtet denn nach aussen. Drei Jahre sind seit dem Debüt vergangen, dazwischen lagen eine Pandemie, 500 bandlose Tage und viel Zeit, die Kline zum Schreiben von über 100 Songs angeregt hat. Daraus hat das Quartett aus Brooklyn 15 Songs ausgewählt, weiterentwickelt und aufgenommen. Deutlicher als auf ihrem Debüt sind Klines Vorliebe für den Indierock der Nullerjahre zu hören, die ihre Mitstreiter:innen allerdings mit folkigen und psychedelischen Elementen unterlaufen und bereichern. Auf «Inner World Peace» haben Frankie Cosmos ihre Leichtigkeit bewahrt, ihre Songs klingen spontan und skizzenhaft – doch in Wahrheit sind Songwriting, Arrangement und Produktion von subtiler, wohlüberlegter Qualität. «F.O.O.F.» ist ein unwiderstehlicher Indie- Pop-Hit, «Aftershook» ist rhythmisch und psychedelisch elegant verschleppt, und «One Year Stand» schwebt elegisch und sehnsüchtig. «Inner World Peace; ist intim und melancholisch – und könnte sich als Wohlfühlalbum für einen kalten Winter entpuppen. cg.