Lost Girls – Selvutsletter

Jenny Hval und Håvard Volden kooperieren seit Jahren in verschiedensten Projekten; «Menneskekollektivet», das erste Album unter dem Namen Lost Girls, war ein expansives, improvisationslastiges Werk mit freischwebenden Stücken gut über der 10-Minuten-Marke, dominiert von Hvals glasklarer Stimme, fluiden, aber tanzbaren Rhythmen und Synthesizerflächen, die sich anhörten, als könnte man nach ihnen greifen. Eine starke Musik, die einen bemerkenswerten Kontrast zur konzeptuellen Stringenz von Hvals herausragenden Soloalben aufmachte. Das Wagnis des neuen Albums «Selvutsletter» (in der Übersetzung der Band: «Someone who tries to erase themselves. Someone who is cleaning out themselves») besteht darin, die gleissende Offenheit des Vorgängers unbeschadet in das Format kompakterer Stücke in handelsüblicher Liedlänge zu übersetzen. Und es glückt auf ganzer Länge. Hval singt so nuanciert wie eh und je. Die Instrumentierung hat mal eine nervöse Intensität, wie sehnige Körper, die sich in klirrender Kälte zum Sprung anspannen; mal schwebt sie wie Nebel über dem Wasser. Gelegentlich erhebt sich aus dem tiefen Fluss dieser Musik etwas Anmutiges, gleichermassen Popsong und Reflexion über den Begriff des Popsongs. Neu

Label: Smalltown Supersound

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