«Ugly» beginnt wie eine radikale Therapiesitzung. Atemlos keucht Slowthai positive Mantras ins Mikrophon: «You are great, you are good, you’re a king, you’re a queen, you’re a genius. » Doch der Sound, ein dumpfes elektronisches, sich ins Panische steigerndes Highspeed-Pochen, verrät, dass der Weg zum positiven Selbstbild noch lang sein könnte. Slowthai war stilistisch noch nie einfach greifbar. Das machte aus Alben wie «Tyron » zwar faszinierende Erfahrungen, liess sie aber auch auseinanderbrechen. Anders «Ugly». Hier fügt sich alles fugenlos zusammen zu etwas Unerhörtem. Rap? Postpunk? Alternative Rock? Electronica? Oder ist Slowthai das Kunststück gelungen, aus diesem Stilmix einen eigenen Stil zu legieren? Auf den verstörenden Opener «Yum» folgt der dunkel pulsierende Postpunk von «Selfish». «Feel So Good» (mit Shygirl) ist ein vordergründig mitreissender Rave-Knüller mit Ohrwurmqualitäten; den Titelsong «Ugly» verwandeln Fontaines D.C. in einen klaustrophobischen Indie-Hit mit Stadiondimension. Im windschiefen «Fuck It Puppet», seiner paranoiden Auseinandersetzung mit inneren Stimmen, adaptiert Slowthai seine Raproots mit einer Liveband . «Happy» und «Wotz Funny» sind Indiemutanten. Undsoweiter. «Ugly» – ein Akronym für «U Gotta Love Yourself» – ist schlicht grandios. cg.