Das dritte Album des welschen Rockquartetts ist auch sein drittes, das in dieser Postille besprochen wird. Wir sind von The Animen also anhaltend angetan. Die sind einfach gut. Und sie haben sich seit dem Debüt «Hi!» (2013) unter dem Radar der breiten Öffentlichkeit zu einem auch im Ausland gern gebuchten Live-Act entwickelt. Eine Neuerfindung bietet die neue Platte nicht, «Same Sun/Different Light» halt. Nach wie vor schreiben die Jungs packende Songs, spielen mit Schmackes und ein bisschen lödelig, und Sänger/Gitarrist Théo Wieser intoniert mit Kraft und Soul. Etwas raffinierter als früher klingt das in Stücken wie dem leicht psychedelischen «Greeting From El Matador» oder dem müde wankenden «Mourning Sun» schon, schliesslich hat man gelernt, was in einem Aufnahmestudio möglich ist. Doch diese Entwicklung wirkt organisch. The Animen klingen auch 2020 frisch und unangestrengt. Okay, die Single «Modern Nostalgia» tönt mit ihrer prominent ausgestellten Slide-Gitarre vielleicht etwas zu cheesy, ein bisschen zu Pegasus. Doch davon abgesehen bleiben The Animen eine attraktive Band für Leute mit einem Hang zu altmodischer Rockmusik – ab April auch wieder live zu erleben.
ash.
Label: Two Gentleman / Irascible