FACS – Still Life in Decay

Die Abkürzung FACS steht in der Psychologie für ein System, mit dem menschliche Gesichtsausdrücke registriert und bezeichnet werden können. Im Zusammenhang mit dem neuen Album der amerikanischen Band, die auch so heisst, sind derlei Theorien jedoch unbrauchbar. Es ist nämlich genauso monoton und düster geworden wie seine vier Vorgänger. Die Mimik des Publikums dürfte sich daher auf dauerhaft herabhängende Mundwinkel begrenzen. Abstumpfung, Isolation und Kälte – das sind die Stimmungen, die seit dem Debütalbum von 2018 dominieren. Dazu passt der Sound des Trios, der wiederum sehr karg ausfällt. Die Basslinien sind durchsichtig und repetitiv, das Schlagzeug hämmert dumpf in die Leere. Die Gitarre funkelt manchmal hinter dem Verzerrer hervor, aber zum Strahlen reicht das Licht nie so ganz aus. Im Gegenteil: Diese Musik strotzt nur so vor lustvoller Schmerz- und Leidenssucht. Das mutet etwas seltsam an, zumal es drei Männer mit grauen Haaren und furchigen Gesichtern sind, die diese sechs Songs aufgenommen haben. Macht aber auch Spass. FACS yeah! cmd.

Trouble In Mind: https://troubleinmindrecords.com/

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