Annakin – Cocoon

Das achte Solo-Album von Annakin – einst die Stimme der Badener Trip- Hop-Combo Swandive – beginnt mit einem der schönsten Lieder, das sie während ihrer langen Karriere aufgenommen hat. Es heisst «Marian» und ist so etwas wie ein klingendes Programmheft. Sie habe den Song geschrieben, als der Angriff auf Mariupol begann, erklärt sie. Später habe sie realisiert, dass hier das Thema des ganzen Albums auf den Punkt gebracht werde. «Es geht um Schutz und um Krieg und vor allem auch um Katharsis. Um ein Erlebnis, das man verarbeiten muss, um zur Kreativität durchzufinden und Neues zu schaffen.» Nach dem Frust des Lockdown, der allerhand Pläne zunichte gemacht hatte, geriet sie in einen regelrechten Schaffensrausch, der im Ausflug ins La-Frette- Studio in der Nähe von Paris gipfelte. Hier fanden sie und Produzent Ed Harcourt ein Instrumentarium vor, das perfekt passte: ein Bösendorfer-Piano, das klingt wie durch Watte gespielt, dazu die Wucht eines Oberheim-Synthi. Alle Parts spielten Harcourt und Annakin selbst. Der Einfluss des Produzenten habe sich nicht zuletzt darin ausgewirkt, dass der Sound weniger «technoid», dafür pianolastiger ausgefallen ist, als Annakin vorgesehen hatte. Ein weiteres feines Kapitel in der Geschichte einer unermüdlichen, stillen Abenteurerin. hpk.

Phonag: www.phonag.ch
Annakin Webseite: http://annakin.net/shop/

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.