Es hat Veränderungen gegeben bei den Franzens. Gitarrist Nick McCarthy, dessen kantigen Akkorde den Sound der Band so lange geprägt haben, ist ausgestiegen. Dafür gibts zwei neue Mitglieder. Gitarrist Dino Bardot war früher bei den 1990s, derweil Julian Corrie unter dem Namen Miaoux Miaoux schon allerhand Platten und Remixes auf dem Buckel hat. Er hantiert vor allem am Synthi und übt damit als Neuling einen beachtlichen Einfluss aufs fünfte Franz- Ferdinand-Album aus. Dabei hat sich das Strickmuster der Band nicht gross geändert. Man serviert weiterhin smarte Lieder, deren textliche Klugheit der ohrwurmhaften Qualität der Refrains nie in die Quere kommt. Mehr Beats als auch schon stammen nun aus dem Rechner, allerhand Nebengeräusche und synthi- poppig gestaltete «Bläser » ebenfalls. Da und dort drücken darum die latent immer schon vorhandenen Disco-Tendendenzen der Band stärker in den Vordergrund. Bisweilen wird einmal mehr die Geistesverwandtschaft mit Sparks deutlich, die ja vor drei Jahren mit dem gemeinschaftlichen FFS-Album ein grandioses Glanzlicht der Post-Pop-Epoche hervorrachte. Kurzum, Franz Ferdinand haben sich nicht neu erfunden, aber die alte Masche bleibt auch im neuen Gewand höchst vergnüglich.
hpk.