Gaye Su Akyol – Anadolu Ejderi

Die in Amsterdam ansässige türkische Rockband Altin Gün wird – zu recht – seit ein paar Jahren gefeiert. Darüber hinaus sollten wir die Pionierin des modernen türkischen Rock, Gaye Su Akyol, aber nicht vergessen. «Anadolu Ejdei» heisst ihr viertes Album, das dieser Tage bei Chris Eckmans experimentierfreudigem Label Glitterbeat erscheint. Vier Jahre hat sich die 37-jährige Sängerin aus Istanbul für ihr neues Werk Zeit gelassen. «Anatolischer Drache» heisst die Platte, die wieder diese umwerfende Mischung aus Rock, Psychedelic, türkischem Folk und westlichen Klängen von Post-Punk bis zu Synthie-Pop zusammenführt. Die Texte befassen sich, so war zu lesen, mit der Situation in der heutigen Türkei. Da wird das kulturelle Leben im alten Instanbul vor den Putschen ebenso gefeiert, wie die Sängerin das Persönliche zum Politischen erklärt, wenn es darum geht, als Frau auch sexuell selbstbestimmt zu sein. Wo der Titeltrack auf die Tanzfläche zielt, kommen andere Stücke wie etwa das wunderbare «Yaram Derin Derin Kanar» folkig daher, und der letzte Song «Icinde Uyanyoruz Hakitkatin» hat fast schon eine Spur Gothic drin. Famose Platte einer wichtigen Stimme der türkischen Musikszene. tb.

Label: Glitterbeat

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