Auf ihr Debütalbum quetschten die vier Londonerinnen 19 struppige Post-Punk-Lieder und brauchten dafür knappe vierzig Minuten. Drei Jahre sind seither verstrichen, und die Band hat frische Saiten aufgezogen. Vor allem auch hat man die Instrumente herumgereicht. So ist aus «On All Fours» ein spritzig-bunter klingender Film geworden, der gut zu den explosiven Zitrusfarben der Kleider dieser vier Frauen passt. Dazu kommen schrullige Stücke wie «Badibaba» und «Jazz (in the Supermarket)», die sehr freudvoll die Stimmung reflektieren, als man sich im Hochsommer ins Studio sperrte und im Hitzedelirium tagelange Jams veranstaltete. Der politische Zorn des Debüts ist nicht abgeschwächt worden, wird aber subtiler dargestellt. Und was der Sound an igelhafter Widerborstigkeit verloren hat, hat er an klanglicher Raffiniertheit und Subtilität gewonnen. Von Second-Album- Syndrom ist hier wahrlich nichts zu spüren. hpk.
Label: Rough Trade