Wer um die Jahrtausendwende das Glück hatte, ein Konzert von Popmonster zu erleben, bekam vielschichtige Songs und eine Band mit dem gewissen Etwas zu hören. Doch 2006 brach das Trio um Nadia Leonti und Jakob Künzel auseinander. In der Folge erlitt dieser ein massives Burnout. Lange konnte er sich nicht vorstellen, überhaupt wieder Musik zu kreieren. 13 Jahre danach kehrt Künzel aber mit seinem ersten Soloalbum zurück. Grundidee war es, eine Platte zu produzieren, die ihn selbst als Jugendlichen in den frühen 70er-Jahren begeistert und berührt hätte. Das Ergebnis? Zehn Lieder, die sich von Neugier und einer wiedergewonnenen Spielfreude geprägt zeigen. Offensichtlichstes Beispiel dafür ist «Wuthering Heights» von Kate Bush. Künzels Version entpuppt sich als trockener und gleichwohl lustvoller Country-Popsong mit keckem Trompetensolo. Auch weitere Tracks wie der melancholische Opener «Grape», der von Gesprächen mit Bäumen erzählt, oder das eingängige «Something» wissen zu bezaubern. Dies nicht zuletzt mittels feinem Timing, durchdachten Arrangements und schier perfektem Popverständnis. Überzeugender kann ein Comeback eigentlich gar nicht ausfallen. mig.
Label: Sireena Records/Irascible)