Robin Guthrie – Mockingbird Love EP

Seit sich die wolkenhaften Cocteau Twins gegen das Ende des vergangenen Jahrtausends auflösten, haben die superraren Auftritte der Sängerin Elizabeth Fraser immer wieder für viel Publicity gesorgt, derweil die wesentlich fleissigere Arbeit des inzwischen in Frankreich lebenden Co- Cocteau Robin Guthrie im Bewusstsein des geneigten Publikums eher den Status einer Fussnote genoss. Dabei hat er sich vornehmlich damit beschäftigt, dem mit viel Echo ausgedehnten Gitarrensound, den die Cocteau Twins in den 80er- Jahren entwickelt hatten, immer wieder frische Nuancen abzugewinnen. Dass er mit diesen meditativen Klängen in den Bereich von «Ambient» glitt und nebst Film-Soundtracks mehrere Alben mit dem im Dezember verstorbenen amerikanischen Minimalisten Harold Budd einspielte, bildete denn keine Überraschung: Ohne Fraser hätten schon die Cocteaus-Alben gut in diese Abteilung gepasst. «Mockingbird Love» enthalte die ersten Stücke seit langer Zeit, bei der es ihm wohl sei, sie zu veröffentlichen, sagt er – und es sei dies «bloss die Vorspeise für eine Serie von weiteren Veröffentlichungen im November und Dezember». Getragen von feist geschichteten Bariton- Gitarren und viel Echo ist seine Instrumentalmusik noch immer fein gesponnen und schön wie ein Spinnennetz im Morgentau. hpk.

Label: Soleil Après Minuit
Bandcamp: https://robinguthrie.bandcamp.com/album/mockingbird-love

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.